Geschichte

1928 erfolgte die Vereinsgründung im Rahmen der Arbeitersportbewegung als “Freier Wassersportverein Bremen, Abteilung Weser”.

Am Westerdeich in Woltmershausen wurde ein Gelände gepachtet, daß aus Vordeichland und herrlichem Sandstrand bestand.

Vereinsmittelpunkt war die auf dem Westerdeich, dem damaligen “Osterdeich des kleinen Mannes” gelegene Gaststätte “Zum Weserstrand”. Das Vereinsleben nahm rasch Gestalt an. Bereits 1929 konnte die erste vereinseigene Anlage zu Wasser gebracht werden. Ein zusätzlicher Bojenstrang sorgte dafür, dass sämtliche Bootseigner einen Bootsliegeplatz erhielten.

Bis 1932 wuchs die Flotte auf 32 Boote an. Der tatkräftige Einsatz aller Mitglieder ermöglichte es trotz Wirtschaftskrise und bescheidener finanzieller Verhältnisse die Anlagen weiter auszubauen und zu vervollkommnen.

Menschen mit gleicher Gesinnung und gleichem Lebensstil hatten sich zusammengeschlossen, um ihren Interessen nachzugehen. Nicht der Sport allein war Bindeglied im Verein, sondern auch das gemeinsame kameradschaftliche Schaffen, sei es bei der Erstellung der Vereinsanlagen oder beim Eigenbau von Sportbooten.

Eine rege Bautätigkeit im Selbstbau von Booten und Segelyachten setzte schon bald nach der Vereinsgründung ein und verlief bis zum Beginn des 2. Weltkrieges.

Der Regattasport war besonders ausgeprägt. Aber auch die Geselligkeit wurde durch An- und Absegelfeste, gemeinsame Ausfahrten und Strandfeste gepflegt.

Die Zerstörung der gesamten Vereinsanlagen und des Bootsbestandes im August 1944 bedeutete nicht das Ende des Vereins. Nach dem Krieg sorgten beherzte Männer und Frauen dafür, dass bereits im Februar 1946 ein geschäftsführender Vorstand gewählt wurde.

Die Schaffensfreude der Mitglieder kehrte zurück und durch ihre Arbeitskraft konnte der finanzielle Aufwand stets in Grenzen gehalten werden.

So konnte der Wiederaufbau trotz aller wirtschaftlichen Schwierigkeiten vorangetrieben und der Sportbetrieb 1947 mit der Freigabe der Weser für den Wassersport wieder aufgenommen werden.

Höhepunkt im Vereinsleben waren zahlreiche Stapelläufe von im Eigenbau erstellten Sportbooten. Der Bootsbestand der Vorkriegszeit wurde bald überschritten. Etwa 90% aller Sportboote waren im Eigenbau erstellt.

1977 musste der Verein im Rahmen von Maßnahmen des Wasser- und Schiffahrtsamtes seinen Standort in Woltmershausen aufgeben, nachdem ihm von der Stadtgemeinde im neu erstellten Sporthafen Hasenbüren ein neues Gelände zugewiesen wurde.
Die Voraussetzungen für den Umzug mussten jedoch aus eigener Kraft geschaffen werden.



Dazu zählen:

1976
die Errichtung einer Winterlagerhalle in einer Größe von 3000 qm

1977
das Einbringen der vorhandenen schwimmenden Anlage in den neuen Hafen

1977
Ausbau des Vereinsheimes

1981
Bau einer weiteren Winterlagerhalle. Beide Hallen wurden mit einem hohen Eigenhilfe-Anteil erstellt.

1982
Bau des Niederganges zur schwimmenden Anlage in Eigenhilfe

1985-1991
Planung und Bau der neuen schwimmenden Anlage mit 120 Bootsliegeplätzen in Eigenhilfe

1992-1996
Bau des Bootshauses der Jachthafengemeinschaft, an dessen Planung und Errichtung die Mitglieder des Wassersportvereins Woltmershausen maßgeblich beteiligt waren.

2001
Beteiligung am Bau der Fäkalien-Entsorgungsanlage

2011 + 2016
Sanierung des Hallendachs


 

Der Verein verfügt heute über eine der besten Steganlagen im Revier. Die Anlage wird ständig gewartet und modernisiert. Alle Boxen verfügen über beidseitige Fingerstege, die ein sicheres Festmachen des Schiffes sowie ein komfortables Ein- und Aussteigen erlauben. Die Anlage verfügt über Wasser- und Stromversorgung, Feuerlösch- und Rettungsmittel. Der Anlagenbelag wird kontinuierlich von Holz auf Kunststoff umgestellt. Die Fässer unter den Fingerstegen werden gegen PE-Rohre ausgetauscht. Die Anlage verfügt über einen Optisteg und einen Mastenkran.

Auch die beiden Bootshallen unterliegen ständiger Fürsorge. In 2011 und 2015 wurde in zwei Bauabschnitten die große Halle neu eingedeckt sowie die Hallenrückwand erneuert. Dabei wurden viele Lichtflächen in Dach und Rückwand geschaffen, die einen hellen Winterarbeitsplatz ermöglichen.

Auch an Energiesparung wird gedacht; das Vereinsheim hat neue Fenster bekommen und die Lichttechnik wird schrittweise auf LED umgestellt.

Ein kräftiges Arbeitsboot, der „Willem“ hilft uns im Wasser und an Land werden wir von einem Trecker und zwei generalüberholten Schiebern unterstützt.

Die älteren Vereinsmitglieder haben den Standort in Woltmershausen nur schweren Herzens verlassen. Eine neue Generation hat inzwischen das Domizil in Hasenbüren akzeptiert und fühlt sich dort heimisch.

Der Verein fühlt sich seit jeher verpflichtet, nicht nur den Fahrtensport, sondern auch die Jugendarbeit und das Regattasegeln zu fördern. Das Ziel, seinen Mitgliedern durch moderate Beiträge und Kosten den Wassersport auch weiterhin finanziell zu ermöglichen, wird nicht aus den Augen verloren.

Das Hauptkapital des Vereines liegt aber – damals wie heute – in einer funktionierenden Gemeinschaft.